Songtexte

Weltwürger*in


1.
Ich treff Dich am Ende der Welt
(©Katharina Uhland)

Wenn die Erde doch eine Scheibe wär,
von Zombies bewohnt und menschenleer,
wenn jeder einen Schritt noch gehn könnt,
ich käm zu Dir.

Wenn mein Schiff heute noch unter geht,
mir der Wind nichts zum Segeln oder Atmen zuweht,
wenn mein Kompass eine Richtung noch kennt,
ich käm zu Dir.

Wenn ich die Sonne noch sehe für einen Morgen,
ich hatte so viel Glück, ich kann das andern jetzt borgen,
Wenn ich einmal einen noch sehen kann,
dann seh ich Dich, ich sehe Dich.

Ich wünschte, ich hätte für Dich eine Welt,
eine, die verspricht und auch hält.
Ich wünschte, für Dich könnt ich Berge versetzen,
auf dem größten, da bau ich Dir ein Schloss.

Wenn die Bäche bergauf und nicht runter mehr fließen,
wenn die Hasen die Jäger und Luftlöcher schießen,
wenn mir ein letzter Wunsch bleibt,
ich bleib bei Dir,
ich bleib bei Dir.

Wenn meine Sinne allesamt gleichzeitig schwinden,
wenn ich Hilfe brauch, mich selber und andre zu finden,
wenn ich dann noch entscheiden darf, wo ich mich halte,
ich halt mich an Dich.

Wenn ich eine Strophe noch singe und schreibe,
wenn´s ein letzter Moment ist, den ich hier bleibe,
den letzten Tanz, den ich tanz,
den tanz ich mit Dir, ich tanz mit Dir.

Wenn alles, alles zurück geht auf Anfang,
alles noch wirrer wird und kein Menschen mehr weiß, wo lang,
gemeinsam sinkt man schneller als einsam und allein,
ich sink mit Dir.

Ich wünschte, ich hätte für Dich eine Welt,
eine, die verspricht und auch hält.
Ich wünschte, für Dich könnt ich Berge versetzen,
auf dem größten, da zieh ich mit Dir ein.

Wenn die Bäche bergauf und nicht runter mehr fließen,
wenn die Hasen die Jäger und Luftlöcher schießen,
wenn mir ein letzter Wunsch bleibt,
ich bleib bei Dir,
ich bleib bei Dir.

Mit Traumschiffen zu Luftschlössern fliegen,
Herrscher, Verwirrte und Arschlöcher besiegen,
Du der König meiner Welt,
ich die, die Dich hält.

2. Trink aus
(©Niklas Ritter)

Trink aus mit mir, Jungchen,
bleib heute wach,
alles was Du nicht auslässt,
steigt heute Nacht.
Lass Versprechungen sein,
lass Dich gehn, lös sie ein,
den Einsatz hast Du aufgebracht.

Trink aus mit mir, Jungchen und wirf alles weg,
den Dreck dieser Tage,
tu was ich sage.
Ich krieg Dich wieder hin,
all die Bilder im Hirn,
ich halte sie aus, lass sie raus.

Gesichter, die Du aufgesetzt hast
und nicht los wirst auch wenn keins Dir mehr passt,
wie sie drängeln, sie lassen Dich nicht mehr allein,
ich sperre sie ein, ich sperre sie ein.

Trink aus mit mir, Jungchen,
da oben der Stern
und ich küsse Dich dann, an der Bar irgendwann.
Wo ich Dich sitzen sehe,
mit der Hand in der Höhe,
ich greif sie und fange Dich ein.

Trink aus mit mir, Jungchen
und ich nehme Dich mit,
ich halte Dich fest,
wenn Du mich lässt
und ich schließe Dich ein,
her drinnen ganz allein
und bewahre, was Du mir vergisst.

Gesichter, die Du aufgesetzt hast
und nicht los wirst auch wenn keins Dir mehr passt,
wie sie drängeln, sie lassen Dich nicht mehr allein,
ich sperre sie ein, ich sperre sie ein.

Trink aus mit mir, Jungchen,
bleib heute wach,
alles was Du nicht auslässt,
steigt heute Nacht.
Lass Versprechungen sein,
lass Dich gehn, lös sie ein,
den Einsatz hast Du aufgebracht.

Trink aus mit mir, Jungchen und wirf alles weg,
den Dreck dieser Tage,
tu was ich sage.
Ich krieg Dich wieder hin,
all die Bilder im Hirn,
ich halte sie aus, lass sie raus.

Gesichter, die Du aufgesetzt hast
und nicht los wirst auch wenn keins Dir mehr passt,
wie sie drängeln, sie lassen Dich nicht mehr allein,
ich sperre sie ein, ich sperre sie ein.


3. Lied der kleinen Frau
(©Katharina Uhland)

Mit 34 bin ich aufgewacht
hab mir selber lange was vorgemacht,
jetzt hab ich gemerkt, ich bin ja gar nicht cool
bin nicht mal lesbisch, bin kein bisschen schwul
ich wollte gerne was besonderes sein
doch gestern hatte ich die Erkenntnis nein nein nein
ich kann rein gar nichts, was ein anderer nicht schon kann
ich glaube, morgen fang ich mit `ner Depression an

Ich bin Spießer, ich brauch Sicherheit.
Ich geh ganz gerne mal ums Haus, aber nie besonders weit.
Ich bin nicht mutig, ich bin kein Held,
aber wenn es morgen los geht, dann verändere ich die Welt!

Ich bin träge, ich mag, was ich schon hatte,
von neu aufgewärmten Dingen, da bekomm ich eine Latte.
Die Pfade, die schon ausgetreten sind,
die kenn ich gut, die machten früher schon mal Sinn,
da kann man nicht so sehr daneben liegen,
ich geh spazieren, ich lass die anderen alle fliegen.
Ich bin oldschool, zum Denken brauch ich ein Geländer,
von Regeln und Vorschriften, da krieg ich einen Ständer.

Ich bin Spießer, ich brauch Sicherheit.
Ich geh ganz gerne mal ums Haus aber nie besonders weit.
Ich bin nicht mutig, ich bin kein Held,
aber wenn es morgen los geht, dann verändere ich die Welt!

Doch schon ich würd auch ganz gern mal was erleben,
doch von Überraschungen muss ich mich meistens übergeben.
Ich bin nicht schön, ich bin auch nicht wirklich lebendig,
oohhh man könnt` so vieles tun, das denk und denk ich ständig,
doch Du kannst nicht locken, wer sich nicht locken lassen will,
such Dir `n anderen Helden, ich halt die Füße still.
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht
und die Bäuerin die folgt ihm, lässt ihn nie im Stich.

Weil: Die ist Spießer, die braucht Sicherheit.
Die geht ganz gerne mal ums Haus aber nie besonders weit.
Die ist nicht mutig, die ist kein Held,
aber wenn es morgen los geht, dann verändert sie die Welt!

Ich dacht, wenn ich mal weg bin, mich vergisst man nicht,
ich dacht, ich bin jemand, von dem man in der Tagesschau mal spricht.
Ach lieber Gott, es gibt so viel zu bewegen und zu tun,
ich leg die Hände in den Schoß, ich geh ins Bett, ich muss mich ausruhen.
Ich wär gerne speziell, wär gerne revolutionär.
Wo haben die Revolutionäre eigentlich ihren ganzen Mut her?
In meinem Kopf ist alles voll mit Fragezeichen,
für ein ganz klein wenig mehr Mut, da ging ich über Lllooooos…

Ich bin Spießer, ich brauch Sicherheit.
Ich geh ganz gerne mal ums Haus aber nie besonders weit.
Ich bin nicht mutig, ich bin kein Held,
Superkräfte hätt ich gern, doch wie verändern die die Welt…?


4. Björn oder immer locker durch`s Höschen atmen
(©Katharina Uhland)

Da sitzt er dieser Björn,
taucht der hier einfach auf,
wer hat denn den eingeladen,
welcher Horst kam denn da drauf?

Ich steh jetzt ganz nah vor ihm,
möchte ihn richtig dolle hau`n,
möcht´ ihn eigentlich anschiffen,
ihm die Visage versauen.

Ich möchte ihn laut beschimpfen,
mache aber „hi hi hi“
Ich möchte ihm sagen: Björn, erhäng Dich!
Und schau bescheuert wie nie.

Statt dessen strahle ich wie ein Pony,
oktaviert sing ich „hello“.
Oh Herrgott nimm mir doch bitte dieses Grinsen,
warum grins ich nur sooo?

Ich bin ein schwacher Mensch,
aber ich weiß, was ich brauch.
Doch mach ich meistens dann das andere,
das tut zwar weh, geht aber auch.

Nett ist die kleine Schwester von Björn
und Björn ist ein Lauch.
Ich streichle seinen Bruder,
der ist zwar kleiner, geht aber auch.

Ich hatte ihn gerade fast vergessen
und da platzt sie wieder auf,
diese rosa riesen Wunde,
ja, streu halt Salz oben drauf.

Mit meinen Füßen voran spring ich,
ihm gedanklich ins Gesicht,
statt dessen fang ich an zu sabbern,
frage: „Hey, schmeckt´s Dir nicht“?

Bin Pol und Antipol in einem,
bin das Gegenteilsloch,
ich möchte Björn so gerne töten
und ich grinse noch.

Gedanklich schieb ich meine Gabel,
tief in sein Auge hinein,
statt dessen sag ich „Penis“,
dreh mich um und geh rein.

Ich bin ein schwacher Mensch,
aber ich weiß, was ich brauch.
Doch mach ich meistens dann das andere,
das tut zwar weh, geht aber auch.

Nett ist die kleine Schwester von Björn
und Björn ist ein Lauch.
Ich streichle seinen Bruder,
der ist zwar kleiner, geht aber auch.

Äh sorry gibt´s hier was zu ballern?
Ich tät mich gern abschießen.
Mein Kopf will weg von Björn,
doch mein Rest ist am Hinfließen.

Bin nicht mehr Herr meiner Sinne,
mein Körper macht, was er will.
Vielleicht vergifte ich Björn sein Essen,
dann ist er endlich still.

Ich mach 4 Sonnengrüße,
atme durch mein Becken ein,
jetzt reiß Dich doch bitte mal zusammen
und sag diesem Björn, er ist ein Schwein.

Ich fühl mich echt energisch
und ich strotze voller Kraft,
mein Gang, der ist zielstrebig,
da steht Björn, hey, willst Du ´n Saft?

Ich bin ein schwacher Mensch,
aber ich weiß, was ich brauch.
Doch mach ich meistens dann das andere,
das tut zwar weh, geht aber auch.

Nett ist die kleine Schwester von Björn
und Björn ist ein Lauch.
Ich streichle seinen Bruder,
der ist zwar kleiner, geht aber auch.

Zack, steckt schon seine Zunge,
mitten drin in meinem Gesicht,
tja, der Björn, der kann einfach küssen
mehr Pointe kommt hier nicht…

 

5. Waltz with your Avatar
(©Niklas Ritter)

Waltz with your avatar
and let go of the way you were going
Don’t ask too much
for it tells you what´s really worth knowing
Sweeten your bitterness and flavor your life
Sweeten your bitterness and flavor your life

Tralalalalala lalalalalala…

Waltz with your avatar
when it touches you tenderly cruel
don’t let it go
and get caught trying out all those tools
Sweeten your bitterness and flavor your life
Sweeten your bitterness and flavor your life

Tralalalalala lalalalalala…

Never end. Never never never never never let it end
Hmmm…

Waltz with your avatar
discover those dark sides
don‘t ask too much
Hold on to its secrets, hold on tight
Sweeten your bitterness and flavor your life
Sweeten your bitterness and flavor your life

Tralalalalala lalalalalala…

Be one with it
if it leads you to your desires
forget about all that you know
and let life be rewired
Sweeten your bitterness and flavor your life
Sweeten your bitterness and flavor your life

Tralalalalala lalalalalala…

Never end. Never never never never never let it end
Hmmm…

Tralalalalala lalalalalala…

 

6. Es war einmal ein Angler
(©Katharina Uhland)

Als wär man fort gewesen und jetzt im eignen Raum,
das Gefühl von Verschmelzung, das beschreiben Worte kaum.
Hermaphrodit werden, Heimkehr, Einkehr,
liegen übereinander gerade kreuz und quer.
Wenn ich die Augen schließe, spür ich die Ähnlichkeit,
der Raum wird eng dann wird er weit.
Selbstauflösung, ein Puzzle in Einzelteilen,
Wiederverschmelzung falsch herum einstweilen.
Will ich dabei sein oder schau ich Dir lieber zu.
meine Sinne ex- und implodieren immerzu.
Als wär der Himmel auf die Erde geplumpst,
ich hör die Engel singen, während Du mich streichelst.
Das so in etwa wären wir gewesen,
aber Du bist kein Entdecker lässt Gefühle verwesen.
Selber schuld, Du riesen Vollidiot,
nun bekommst Du auch noch dieses Lied, anstatt einer Kugel Schrot.

Grätsch` mir nicht in meine Passion, ich lass Dir Deine Welt,
P.S. Sicherheit ist ein Irrtum und nichts, was man bestellt.
Hältst Dich am Geländer fest, so kann Dir nichts passieren.
Aber so passiert auch nichts, willst fliegen, gehst spazieren.

Verschlägt`s Dir die Sprache, ich versteh Dich doch eh.
Lass mich bleiben, es ist zu früh dafür, dass ich geh.
Du hörst auf bevor Du anfängst, mach das nicht,
was ist das für eine Parabel, Du bist ja wohl nicht ganz dicht.
Da bekommst Du so was und machst es nicht mal gut,
Man, es braucht nicht viel, es braucht Mut.
Wenn ich jetzt gehe, dann komm ich nicht zurück.
Ich wünsch Dir viel, aber wünsch ich Dir Glück.
Du schwimmst am Beckenrand, schaust lieber zu.
Ich finde schlafen kannst Du lange noch, aber ich geh, ich lass Dich in Ruh.
Denk noch einmal, wie gut wir waren,
wir haben das Leben ausgelacht, an Gefühlen da darf man nicht sparen.
Jetzt musst Du alleine angeln gehen, das war `ne kleineReise,
auf Klippen und auf Weltmeere sehn, der Abschied, der war leise.
Ich will Dir nicht zu nahe treten also trete ich vorbei,
dachte wir haben `ne neue Weltformel, dabei war`s ein rohes Ei.

Grätsch mir nicht in meine Passion, ich lass Dir Deine Welt,
P.S. Sicherheit ist ein Irrtum und nichts, was man bestellt.
Hältst Dich am Geländer fest, so kann Dir nichts passieren.
Aber so passiert auch nichts, willst fliegen, gehst spazieren,
willst fliegen, gehst spazieren,
willst fliegen, gehst spazieren. 

 

7. Suicide Circus
(©Niklas Ritter)

Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.
Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.

The question is to be or not,
you thought it over quite a lot,
the answer is as clear as true,
the party goes on without you.

You fucked it up so stand by it,
don´t you deny it, just admit,
your doubts are gone once and for all,
so tear it down your final wall.

You better die fast, you better die in silence,
you better die fast, you better die in silence.
Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.
Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.

You´ve got just one more step to take,
it´s like a short commercial break,
use gas, jump down or take a string,
but let me tell you just one thing,
that goes for you and everyone,
when you can´t get this finally done,
there´s only one thing left instead,
a seagull shitting on your head.

You better die fast, you better die in silence,
you better die fast, you better die in silence.

Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.
Suicide is difficult, bevore you lie flat on the road,
you´ve quickly made a major fault, yes suicide is difficult.

The question is to be or not,
you thought it over quite a lot,
the answer is as clear as true,
the party goes on without you.
You fucked it up so stand by it,
don´t you deny it, just admit,
your doubts are gone once and for all,
so tear it down your final wall.

You better die fast, you better die in silence,
you better die fast, you better die in silence.

 

8. Weltwürger*in
(©Katharina Uhland)

Jetzt kehr ich dieser Welt den Rücken zu,
ich bin raus, ich hör auf, so viel geb ich noch zu.
Schreibt was ihr denkt, schreibt sie selbst eure Lieder,
schreibt was ihr fühlt, schreibt`s in Worten nieder.

Schreibt ihn, den Ohrwurm, den Superhit
und vielleicht sing ich dann zum Abschluss den Refrain noch mal mit,
im Chor und vierstimmig und alle mit dabei,
macht das ohne mich, die letzte Feierei.

Ich geh jetzt, ich will und ich kann auch nicht mehr,
wo nehmt ihr bloß all eure Ausdauer her?
Ich geh jetzt ´, ich will und ich kann auch nicht mehr,
ich hatte mal Kraft, aber wo kam die denn her?

Danke, dass ich da war, danke dafür,
doch ab hier geh ich allein, bevor ich noch mehr spühr´.
Ich bin raus, steige aus, ich setz mich zur Ruh,
egal, was Gott will, ich öffne nichts, ich lass sie zu.

Ich packe meinen Koffer und ich lass ihn leer,
ich brauch eigentlich gar nichts und will doch mehr, will mehr, will mehr.
Ich packe meinen Koffer und lass ihn stehn,
denn ohne meinen Koffer kann ich schneller gehen.

Ich geh jetzt, ich will und ich kann auch nicht mehr,
wo nehmt ihr bloß all eure Ausdauer her?
Ich geh jetzt ´, ich will und ich kann auch nicht mehr,
ich hatte mal Kraft, aber wo kam die denn her?

Leben sollt ihr, ich kann nichts mehr tragen
und jeder hier kann nur für sich selber versagen.
Ich packe meinen Koffer und ich will auch nichts mehr hören,
ihr sollt mich nicht bei meinem Koffer packen stören.

Ich packe meinen Koffer, den Maßstab lass ich draußen,
weil ich will sie nicht mehr teilen, eure Sicht von außen.
Ich packe meinen Koffer, wie lange muss ich noch,
ich will längst schon nichts mehr sagen und ich rede noch.

Ich geh jetzt, ich will und ich kann auch nicht mehr,
wo nehmt ihr bloß all eure Ausdauer her?
Ich geh jetzt ´, ich will und ich kann auch nicht mehr,
ich hatte mal Kraft, aber wo kam die denn her?

Ich packe meinen Koffer und bau mir eine neue Welt
und die mach ich mir dann einfach wiediwiediwie sie mir gefällt.
Ich packe meinen Koffer und bau mir eine neue Welt
und die mach ich mir dann einfach wiediwiediwie wie sie mir gefällt,
wiediwiediwie sie mir gefällt,
wiediwiediwie sie mir gefällt,
wiediwiediwie sie mir gefällt,
und dann werd ich Weltbürger
und wenn das nichts wird, werd ich Weltwürger,
Weltwürgerin.

 

9. Friederich
(©Niklas Ritter)

Der Friederich, der Friederich,
das war ein arger Wüterich,
er fing die Fliegen in dem Haus
und riss ihnen die Flügel aus.
Er schlug die Stühl´ und Vögel tot,
die Katzen litten große Not
und höre nur, wie bös er war,
er peitschte ach sein Gretchen gar,
dass sie schrie, dass sie schrie,
dass sie schrie, dass sei schrie.

Uuuuhhh…

Am Brunnen stand ein großer Hund,
trank Wasser dort mit seinem Mund
und mit der Peitsch´ herzu sich schlich,
der bitterböse Friederich,
er schlug den Hund, schlug ihn noch mehr
und schlug ihn immer heftiger,
doch kriegt der Hund die große Wut
und biss den Fritz und biss den Fritz
bis aufs Blut, bis aufs Blut,
bis aufs Blut, bis aufs Blut.

Uuuuhhh…

Der bitterböse Friederich,
der schrie und weinte fürchterlich,
ins Bett muss Friedrich nun hinein
und aufgeschlitzt das halbe Bein,
nein, sprach der Doktor und oh Gott,
denn Fritz verlor gar so viel Blut
und Friedrich Fritz oh Gott oh Gott
oh Gott oh Gott oh Gott oh Gott,
er war tot, er war tot,
er war tot, er war tot.

Uuuuhhh…

 

10. bis Du gehst
(©Niklas Ritter)

Hab die Minuten, jede einzelne gezählt
und jetzt wo Du wieder da stehst, wart` ich bis Du wieder gehst.
Und Dein Lachen hängt in Scherben an der Wand bei mir Flur,
davon wirst Du schon nicht sterben, ich häng`s ab, ich sag´s ja nur.

Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.
Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.

Und ich zählte auch die Gläser, Blumen goss ich am Balkon
und die Flaschen am Container, Cabernet und Sauvignon.
Lass sie in die Tonne krachen, es ist Sonntag scheißegal.
Ich versuch mich zu erinnern an Dein kleines Muttermal.

Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.
Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.

Ein letzter Schluck noch, da winkt vom Boden im Glas,
die selbe Geschichte, die ich schon im Kaffeesatz las.
Ein letzter Schluck noch, da winkst vom Boden Du mir zu,
im Weinstein und im Kaffeesatz, nirgends lässt Du mich in Ruh.

Hab die Minuten, jede einzelne gezählt
und jetzt wo Du wieder da stehst, wart` ich bis Du wieder gehst.
Deine Schritte sind verklungen, Deine Wege schenk ich Dir.
Unser Lied ist gleich gesungen und alleine sitz ich hier.

Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.
Und Dein Lachen hängt in Scherben an der Wand bei mir im Flur,
davon wirst Du schon nicht sterben, ich häng´s ab, ich sag´s ja nur.
Deine Schritte sind verklungen, Deine Wege schenk ich Dir.
Unser Lied ist gleich gesungen und alleine sitz ich hier.
Ich weiß nicht mehr wie Du aussiehst, ich weiß nicht mehr, wie Du riechst,
Deine Haut hab ich vergessen und den Kuss, den Du mir gibst.  

 

11. Theaterclown
(©Katharina Uhland)

Du warst einer von vielen
und wir, wir wollen alle spielen,
Du hast den Anfang gesetzt,
hast uns alle raus auf die Bühne gehetzt,
in verschiedene Leben und Weisen,
in die lauten, in die leisen.
Und ich weiß noch genau, wie´s gerochen hat,
wie daheim in der Werkstatt neben dem Sägeblatt.
Und wenn jetzt mit Dir auch ein Teil von uns geht,
dann ist der Teil größer, der immer noch hier steht,
der Teil, der Dir Bühnenwind durchs Haar weht,
der eben weht, wenn wieder einer geht.

Und jetzt weinen wir um uns selber,
weil wer zu lange lebt, den fressen die Kälber.
Guck nach innen, da sitzt ein Theaterclown,
der will raus auf die Bretter, der will um sich hauen.

Der will Momentfestspiele, will laut schreien,
sich `ne Pause bei der Traurigkeit leihen,
der will mehr als ein Leben
um zwei Drittel abzugeben, abzugeben.

Du hast Welten für uns aufgemacht
und tagelang mit uns im Dunkeln verbracht.
Quarantäne, Haargel und Spähne
und jetzt beiß Dir auf die Zähne.
Weil die Geschichten, die wollen alle raus,
brauchen Licht, Luft zum Atmen und am Ende Applaus,
aus nichts heraus plötzlich Zauber,
Mensch, Hanno, sauber.

Und jetzt weinen wir um uns selber,
weil wer zu lange lebt, den fressen die Kälber.
Guck nach innen, da sitzt ein Theaterclown,
der will raus auf die Bretter, der will um sich hauen.

Der will Momentfestspiele, will laut schreien,
sich `ne Pause bei der Traurigkeit leihen,
der will mehr als ein Leben
um zwei Drittel abzugeben, abzugeben. 

Und wenn das Spiel irgendwann zu Ende ist,
kommen auch wir dahin, wo Du jetzt schon bist
und dann bist Du wieder einer von vielen
und dann machen wir was wir können: Wir spielen.
Jetzt macht er `ne Pause, der Theaterclown,
wird jetzt `ne Weile von oben auf die Bretter schauen,
und eins hast Du uns sicher gegeben,
das ganze, pralle, volle Leben.

Und jetzt weinen wir um uns selber,
weil wer zu lange lebt, den fressen die Kälber.
Guck nach innen, da sitzt ein Theaterclown,
der will raus auf die Bretter, der will um sich hauen.

Der will Momentfestspiele, will laut schreien,
sich `ne Pause bei der Traurigkeit leihen,
der will mehr als ein Leben
um zwei Drittel abzugeben, abzugeben.

 

12. Fluchtachterl
(©Katharina Uhland)

Einer geht noch, bestellen wir noch einen,
dann packen wir z´am, dann gemma alle heim.
Noch mal umschauen, alles dabei,
der Letzte macht das Licht aus, was ´ne schöne Feierei.
Letzte Runde, alles auf ihn,
er spendiert was, na – immerhin.
Schön, dass ihr da ward, ganz famos!
Kommt doch mal wieder rum, wieder sehen macht Freude doppelt groß.
Ob ich mich morgen noch erinnern kann,
ich wag es zu bezweifeln, aber das sehen wir dann.
Jetzt bin ich froh, wenn ich den Heimweg noch find´,
noch besser wär, ich krieg von dieser Nacht kein Kind.
Wird schon schief gehen, es war doch echt nett,
die Moni liebt den Friedhelm und geht mit Peter ins Bett.
Heute Nacht ward ihr alle schön,
wahrscheinlich wär´s besser, wenn wir uns nie wieder sehen.
So wird es sein, weil ich kann die Nummer eh nicht lesen,
dafür jetzt träumen, der Mensch dazu wär´s gewesen.

Wenn´s am schönsten ist, dann soll man doch gehen,
aber ist´s dann clever, sich wieder zu sehen?
Ich trag euch unterm Herzen, ich nehm` euch mit nach Haus,
so zöger ich das Ende bis in die Ewigkeit hinaus.
Zünd noch `ne Rakete, ein Feuerwerk
und dann folgt der Abstieg vom Berg.
Die Angst vor dem Abgang, die Frage nach danach,
die Furcht vor der Leere, hach.
Wenn der Vorhang sich senkt, kommt´s Lampenfieber vor dem Aus,
ein letztes Fluchtachterl, aber dann ab nach Haus.
Der Vorhang zu, wie immer alle Fragen offen,
nicht nur der Abschiedsschmerz erträgt sich leichter sturzbesoffen.
Einer geht noch, bestellen wir noch einen,
dann packen wir z´am, dann gemma alle heim.
Noch mal umschauen, alles dabei,
die Letzte macht das Licht aus, was ´ne schöne Feierei.
Letzte Runde, alles auf mich,
ich spendier` was, weil schöner werden wir nicht.